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David Bohm: Der Dialog – Das offene Gespräch am Ende der Diskussionen. Klett Cotta, Stuttgart. 2019 (9. Auflage)

David Bohm charakterisiert im Untertitel den Dialog als offenes Gespräch, das sich von einer Diskussion unterscheidet. Wer diskutiert, hat meist eine Meinung, gestützt mit Annahmen und Argumenten. Menschen identifizieren sich mit ihren Meinungen. In einer Diskussion möchte man daher den andern von seinem Standpunkt überzeugen. Das Gegenüber hat dieselbe Erwartung. Gewiss kann man in einer Diskussion neues Wissen erlangen, Unstimmigkeiten klären oder Abmachungen treffen.

Für David Bohm reicht das jedoch nicht, um wirklich voranzukommen. In einem Dialog lassen sich die Teilnehmenden in einen Prozess des Erkennens ein. Voraussetzung ist eine offene Haltung. Diese Haltung zeichnet sich dadurch aus, dass man seine Annahmen und seine Meinung in der Schwebe hält. Man unterdrückt sie nicht, will sie aber auch nicht durchsetzen. Man überprüft sie und entdeckt, wie sich in einem wirklichen Dialog Gedanken und Meinungen in eine neue Richtung bewegen können.

David Bohm (1917 – 1992) war Physiker und Philosoph. Sein Dialogkonzept entstand u.a. im Austausch mit Martin Buber und Jiddu Krishnamurti.

William Isaacs: Dialog als Kunst gemeinsam zu denken – Die neue Kommunikationskultur für Unternehmen. EHP- Verlag Andreas Kohlhage, Köln. 2011 (2. Auflage)

Isaacs knüpft am dialogischen Konzept von David Bohm an und wendet es vor allem im Kontext von Gruppen und Unternehmen an. Er beschreibt vier Grundfähigkeiten für ein neues Verhalten: zuhören, respektieren, suspendieren und artikulieren. Konstruktiv für das gemeinsame Denken ist das Suspendieren von Gewissheiten, was an die Empfehlung von Bohm erinnert, Meinungen und Annahmen in der Schwebe zu halten. Isaacs illustriert seine Thesen an Beispielen und Übungen und schreibt auch über die «dunklen Seiten» der vier Grundfähigkeiten.

Isaacs unterscheidet zudem vier Gesprächsfelder oder Phasen, um die Entwicklung eines komplexen Dialogs in Gruppen zu beschreiben. Der Übergang von einem Feld zum andern erfolgt durch Krisen und Wendepunkte. Beispielsweise spricht er von der «Krise der Leere», wenn man sich von Erwartungen entledigen muss oder von der «Krise des Suspendierens», wenn ich mich nicht mehr mit meinem Standpunkt identifiziere, indem ich erkenne: «Ich habe einen Standpunkt, aber der ist nicht, was ich bin». Den Rahmen für einen vertrauensvollen Dialogprozess bildet der sogenannte «Container».

Die Kunst gemeinsam zu denken soll nach Isaacs auch in grossen Kontexten von Gesellschaft, Wirtschaft und Politik Eingang finden. Er plädiert dafür, festgefahrene Verhaltens- und Interaktionsmuster gemeinsam zu reflektieren und zu verändern.

William Isaacs, unterrichtet an der Sloan School of Management am MIT. Er ist Gründer und Präsident von DIAlogos Inc., Cambridge, Mass.

Bernhard Pörksen, Friedemann Schulz von Thun: Kommunikation als Lebenskunst – Philosophie und Praxis des Miteinander-Redens. Carl-Auer Verlag, Heidelberg. 2016 (2. Auflage)

Das dreibändige Werk «Miteinander reden» von Friedemann Schulz von Thun gehört im deutschen Sprachraum zu den meistgelesenen Werken der Gesprächspsychologie.

Der Tübinger Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen hat mit Schulz von Thun viele Gespräche geführt und sie zu dessen 70. Geburtstag veröffentlicht. Es ist ein faszinierender Dialog zweier ebenbürtiger Gesprächspartner. Schulz von Thun wird durch kritische Interventionen von Pörksen angeregt, die Entstehung seiner Konzepte nicht nur zu erklären, sondern auch zu hinterfragen. Man erfährt, wie Schulz von Thun das als sogenanntes «Vier-Ohren Modell» bekannt gewordene Kommunikationsquadrat entwickelt hat. Als Paten für dieses Modell standen Paul Watzlawick und der Sprachpsychologe Karl Bühler.

Der systemische Ansatz von Paul Watzlawick erkennt man auch wieder in Schulz von Thuns Metapher des Teufelskreises. In konflikthaften Gesprächen sehen sich die Beteiligten jeweils als Reagierende und die andern als Verursacher.

Das Ideal der Authentizität in der Kommunikation hat Schulz von Thun durch das Prinzip der Stimmigkeit ergänzt. Man soll also nicht nur in Übereinstimmung mit sich selbst, sondern auch situationsgerecht reden und handeln. Erst wer die Situation und die einzelnen Rollen berücksichtigt, kann stimmig kommunizieren. Kommunikationskompetenz besteht also nicht nur in der Kenntnis und Anwendung von Rezepten, sondern muss jeweils der konkreten Situation angemessen als eigentliche Lebenskunst praktiziert werden.

Für die Kommunikation mit sich selbst hat Schulz von Thun die Metapher des inneren Teams entwickelt. Er hat damit ein lebensnahes Sinnbild für die innere Vielstimmigkeit gefunden. Diese Stimmen werden mit Namen bezeichnet, wie zum Beispiel: der Zweifler, der Vorlaute, der Kämpfer, der Bewacher, der Perfekte usw. Die Metapher eignet sich als Methode der Selbstklärung, die zu einer klareren Kommunikation führt.

Der Mensch lebt im dialektischen Spannungsfeld von Gegensätzen. Schulz von Thun versucht diese gegensätzlichen Strebungen mit dem Wertequadrat einzufangen. Er entdeckte dieses Modell beim wenig bekannten Psychologen und Schriftsteller Paul Helwig. Später fand Schulz von Thun heraus, dass der Berliner Philosoph Nicolai Hartmann als erster das Wertequadrat entworfen hatte. Danach ist jede Tugend nur dann konstruktiv, wenn sie sich in einer ausgehaltenen Spannung zu einer Schwestertugend mit Komplementärqualität befindet. Beispielsweise steht Hilfsbereitschaft im Spannungsfeld der selbstfürsorglichen Abgrenzung. Es braucht die dynamische Balance zwischen zwei positiven Qualitäten. Werden die Qualitäten übertrieben, führt die Hilfsbereitschaft zur unbedachten Selbstgefährdung und die selbstfürsorgliche Abgrenzung zur kaltherzigen Ignoranz.

Im Kapitel über die Kommunikationspsychologie für Führungskräfte legt Schulz von Thun die Dimensionen der integralen Führungskraft dar. Als Grundlage dafür dient das Riemann-Thomann-Modell von Nähe und Distanz sowie Dauer und Wechsel.

Pörksen bringt auch ein Frühwerk zur Sprache, das Schulz von Thun zusammen mit Inghard Langer und Reinhard Tausch verfasste. Es ist der Longseller «Sich verständlich ausdrücken». Die bekannten vier Verständlichmacher «Einfachheit, Gliederung, Prägnanz und Stimulanz (Verlebendigung)» sind nach wie vor sehr praktikabel, um die Qualität von Texten zu beurteilen.

Am Schluss des Buches sprechen die beiden Wissenschaftler über das Ende der Kommunikation, über den Tod. Auch hier gilt die Lebenskunst, im existenziellen Wertequadrat zwischen eigenverantwortlicher Selbstbestimmung und Schicksalsdemut sowie Machbarkeitswahn und resignativem Fatalismus die stimmige Haltung zu finden.

Paul Watzlawick, Janet H. Beavin, Don D. Jackson: Menschliche Kommunikation. Formen, Störungen, Paradoxien. Huber, Bern. 2016 (13. Auflage)

Der langjährige Bestseller gehört zu den Grundlagenwerken der systemischen Kommunikationsforschung. Kommunikation ist nach Watzlawick, Beavin und Jackson kein lineares Geschehen, sondern ein zirkulärer Prozess, der durch das Prinzip der Rückkoppelung vorangetrieben wird. Zwischenmenschliche Systeme können als Rückkoppelungskreise angesehen werden. Durch die Selbstregulierung passen sich diese Systeme den Veränderungen an. Beeinflusst wird der Wandel und die Stabilität eines Systems durch das ausgleichende Prinzip der Homöostasis. Es steht also nicht der einzelne Mensch, sondern das soziale System im Mittelpunkt.

In der Sprachwissenschaft unterscheidet man die Teilgebiete der Syntaktik, Semantik und Pragmatik. Die drei Autoren konzentrieren sich in ihrem Werk auf die Pragmatik, also auf die Interpretation der Zeichen und ihrer Wirkung auf das Verhalten der Menschen. Bekannt geworden sind die fünf pragmatischen Axiome:

-Man kann nicht nicht kommunizieren. Auch Schweigen oder zu Boden blicken beispielsweise werden vom Gegenüber gedeutet.

-Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und Beziehungsaspekt. In einer Aussage übermitteln wir nicht nur Informationen über eine Sache, sondern auch wie wir zum Gegenüber stehen. Im Tonfall

oder in der Körpersprache verraten wir viel über die Einstellung zur Gesprächspartnerin oder zum Gesprächspartner.

-Die Natur einer Beziehung ist durch die Interpunktion des Kommunikationsablaufs seitens der Beteiligten beeinflusst. Besonders in einer konflikthaften Kommunikation wird der Ausgangspunkt einer Auseinandersetzung unterschiedlich gesehen.

-Die menschliche Kommunikation bedient sich digitaler und analoger Ausdrucksweisen. Die digitale Modalität ist abstrakter, komplexer und logischer (Sprache), die analoge ist archaischer, allgemeiner und drückt sich zum Beispiel in der Körpersprache, in der Sprechweise oder in Zeichnungen aus.

-Menschen kommunizieren miteinander in symmetrischer oder komplementärer Weise, je nachdem, ob die Beziehung zwischen den Beteiligten auf Gleichheit oder Unterschiedlichkeit beruht.

Im Kapitel «Gestörte Kommunikation» werden die fünf Axiome an Gesprächssequenzen angewendet und vertieft. Die systemischen und strukturellen Aspekte menschlicher Kommunikation veranschaulichen Watzlawick, Beavin und Jackson ausführlich am Theaterstück «Wer hat Angst vor Virgina Wolf?» von Edward Albee. Im formallogischen, abstrakten Schlussteil befassen sie sich mit Paradoxien in der Kommunikation.

Paul Watzlawick (19212007) war ein österreichischer Philosoph, Psychotherapeut und Kommunikationswissenschaftler. Ab 1960 wirkte er am Mental Research Institute (MRI) in Palo Alto, Kalifornien.

Janet H. Beavin (1940) ist eine kanadische Psychologin und Professorin.

Don D. Jackson (1920 – 1968) war ein US-amerikanischer Psychiater und Psychotherapeut. Jackson gründete im Jahr 1959 das Mental Research Institute im kalifornischen Palo Alto.

Theo Gehm: Kommunikation im Beruf – Hintergründe, Hilfen, Strategien. Beltz Taschenbuch. 2006 (4. Auflage)

Theo Gehm versteht es, psychologische Theorien einfach und spannend darzustellen. Die Leser erhalten in diesem Buch viel Hintergrundwissen aus der Kognitionsforschung und der Sozialpsychologie.

Informationen, die wir in Gesprächen aufnehmen, verarbeiten wir auf eine unlogische und gefühlsmäßige Art weiter. Gehm greift dazu die Attributionstheorie auf und führt aus, wie die Rahmenbedingungen (Ort, Raumtemperatur, Setting, Aussehen usw.) unser Wahrnehmen und Urteilen beeinflussen. In diesem Kontext behandelt der Autor auch die Bedeutung des ersten Eindrucks. Weiter erläutert Gehm die Dissonanztheorie: Unser Bedürfnis nach Klarheit und Stimmigkeit führt dazu, dass wir Informationen, die widersprüchlich sind oder nicht in unser Weltbild passen, umdeuten oder ausblenden. Unsere Aufmerksamkeit und das Interpretieren von Informationen werden zudem von unseren Gefühlen mitgeprägt. Je nachdem, ob wir positiv gestimmt oder gestresst sind, kommen wir zu unterschiedlichen Eindrücken und Schlüssen.

Wichtig für den Erfolg sind die Vorbereitung zielorientierter Gespräche sowie eine Reihe von Gesprächsführungstechniken. Dazu gehören die Frage-Arten, die Ich-Aussage oder der Umgang mit Distraktoren (Killerphrasen).

Im zweiten Teil fokussiert Gehm auf verschiedene Formen von Mitarbeitergesprächen sowie auf das Konfliktbewältigungsgespräch. Das Schlusskapitel trägt die Überschrift «Führung und Kontrolle». Darin beschreibt Gehm die fünf Dimensionen von Führungsaufgaben. Er seziert den Begriff der sogenannten Führungspersönlichkeit und geht der Frage nach: «Wieviel Kontrolle braucht der Mensch?»

Theo Gehm (Dr. phil.) ist Psychotherapeut.

Marshall B. Rosenberg: Gewaltfreie Kommunikation – Eine Sprache des Lebens. Junfermann, Paderborn. 2016 (12. Auflage)

Marshall B. Rosenberg zeigt in vier Schritten den Weg zur Gewaltfreien Kommunikation. Im Mittelpunkt steht das Wahrnehmen der Bedürfnisse bei sich und bei andern. Zu den Bedürfnissen gelangt man durch präzises Beobachten und Erkennen der Gefühle. Wenn es gelingt, die Bedürfnisse zu klären, folgt die vierte Komponente der Gewaltfreien Kommunikation: die spezifische Bitte.

Beim Beobachten von Situationen und Wahrnehmen von Gefühlen gibt es Tücken, die man meiden sollte. Wer etwas beobachtet, neigt gerne zum Übertreiben und Interpretieren, anstatt eine Situation sachlich und genau zu beschreiben. Vermeintlich Gefühlsaussagen wie: «Ich fühle mich nicht ernstgenommen, manipuliert, missverstanden» usw. drücken nicht eigene Gefühle aus. Sie interpretieren das Verhalten des anderen und tarnen einen Vorwurf. Rosenberg unterscheidet daher zwischen Gefühlen und Nicht-Gefühlen.

Erschwert wird empathisches Verhalten zudem durch moralische Urteile, Bewertungen, Vergleiche oder eine Vielzahl von Formulierungen, mit denen wir die Verantwortung für das eigene Tun und Lassen abschieben.

Rosenberg zeigt konkret, wie wir auf andere empathisch eingehen und wie wir einfühlsamen Kontakt mit uns selbst aufbauen können. Wertschätzung und Anerkennung ausdrücken ist in der Gewaltfreien Kommunikation zentral. In einen wirklich echten Kontakt mit dem Gegenüber kommt, wer es schafft, auf dessen aktuellen Bedürfnisse einzugehen.

Das Konzept ist auf den ersten Blick einfach, in der Umsetzung jedoch anspruchsvoll.

Marshall B. Rosenberg (1934 – 2015) war ein US-amerikanischer Psychologe, Gründer des gemeinnützigen Center for Nonviolent Communication und international tätiger Mediator.

Christian-Rainer Weisbach, Petra Sonne-Neubacher: Professionelle Gesprächsführung – Ein praxisnahes Lese- und Übungsbuch. Deutscher Taschenbuch Verlag. 2015 (9. Auflage)

Das Buch ist klar strukturiert und eingängig formuliert. Nach der Einleitung kann man das eigene Gesprächsverhalten in einem Test einschätzen. Danach werden die vier Arten des Zuhörens vorgestellt: «Ich-verstehe-Zuhören, aufnehmendes Zuhören, umschreibendes Zuhören und aktives Zuhören». Wie bei Rosenberg kommt der Wertschätzung auch bei Weisbach und Sonne-Neubacher eine zentrale Rolle zu. Um Erfolg oder Misserfolg in Gesprächen zu erläutern, wird das Konzept der Transaktionsanalyse mit den verschiedenen Ich-Zuständen in verkürzter Form eingeführt (Eltern-Ich, Erwachsenen-Ich sowie spontanes, angepasstes und trotziges Kind-Ich).

Weitere praxisbezogene Themen sind Formen des Widerstandes beim Gesprächspartner und die klassischen Gesprächsstörer, wie warnen, drohen, bewerten, herunterspielen usw. Diesen störenden Verhaltensweisen wird ein Kapitel mit Gesprächsförderern gegenübergestellt.

Als weiteres gesprächspsychologisches Konzept stellen die Autoren die vier Seiten einer Mitteilung nach Friedemann Schulz von Thun vor.

Da erfolgreich kommunizieren nicht in Übermitteln von Informationen besteht, sondern in der übereinstimmenden Interpretation, widmen Weisbach und Sonne Neubacher ein Kapitel der schlussfolgernden Gesprächsführung.

Im zweiten Teil des Buches behandeln die Autoren Formen von Machtkämpfen, stellen das zielorientierte Gespräch der Ursachenforschung gegenüber, zeigen die Unterschiede zwischen Überreden und Überzeugen und öffnen Wege, wie man mit negativen Emotionen umgehen kann.

 

Christiana-Rainer Weisbach (Prof. Dr.) Privatdozent, Coach und Trainer-Referent; Petra Sonne-Neubacher (Dr.) Unternehmensberaterin, Coach und Dozentin.

Peter Weber: Schwierige Gespräche kompetent bewältigen. Kritik-Gespräch; Schlechte-Nachrichten-Gespräch. Papst Science Publishers. 2006

Peter Weber konzentriert sich in seinem Praxisleitfaden auf die beiden im Titel erwähnten Gesprächssituationen. Für den allgemeinen psychologischen Erklärungshintergrund führt er zunächst in das Ich-Zustands-Modell der Transaktionsanalyse ein (kritisches und fürsorgliches Eltern-Ich, Erwachsenen-Ich, freies, angepasstes und rebellisches Kind-Ich). Ein weiterer Baustein ist die Ich-Botschaft. Als Grundlage für das Kritik-Gespräch nimmt Weber zudem das Werte- und Entwicklungsquadrat von Friedemann Schulz von Thun. Wenn eine positive Verhaltensweise übertrieben wird, kippt sie ins Negative. Hilfsbereitschaft wird aufdringlich, Sorgfalt perfektionistisch. Um Übertreibungen zu vermeiden, braucht es einen «Gegenspieler», beispielsweise als Pendant zur Wertschätzung, die in unkritische Idealisierung abgleitet, benötigt man die Fähigkeit zur differenzierten Kritik. Diese kann wiederum übertrieben in Rechthaberei ausarten. Innerhalb dieser vier Verhaltensarten lassen sich Gefahren und Entwicklungschancen aufzeigen.

Das Kritikgespräch teilt Weber in acht Phasen auf. Achtsamkeit ist schon bei der Einladung wichtig. Wichtig sind genügend Raum für die unterschiedlichen Sichtweisen, die Definition eines Idealzustandes und die Ergebnissicherung. Er behandelt auch Sonderfälle, wie zum Beispiel das «Zwei-Minuten-Kritik-Gespräch».

Für das «Schlechte-Nachrichten-Gespräch» hat der Autor eine Rangliste erstellt, die von der Ablehnung eines Ferienantrags bis zur fristlosen Kündigung reicht. Unterteilt wird dieser Gesprächstyp in vier Phasen. Wichtig sind die sofortige Mitteilung und das Auffangen der Reaktionen. Auch hier thematisiert der Autor Sonderfälle, beispielsweise wenn sich die Schlechte-Nachricht an mehrere Personen richtet.

Peter Weber (Dr. phil.) ist Lehrbeauftragter, Coach, Supervisor und Mediator.

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